Der Fußboden ist der Teil eines Gebäudes, mit dem die Nutzer und Bewohner buchstäblich laufend in Kontakt stehen. Entsprechend groß ist der Einfluss von Bodenbelägen auf das Wohlbefinden. Der Mensch nimmt einen Bodenbelag auf unterschiedliche Art und Weise wahr.
Ob barfuß oder beschuht – man spürt sofort, worauf man geht. Das löst bei uns, mitunter im Unterbewusstsein, ein bestimmtes Gefühl aus. Ein angenehmes, wenn wir über einen warmen, weichen Teppich laufen; ein nostalgisches, beim Gang über einen alten, knarzenden Parkettboden; ein unsicheres, wenn wir über nasse, rutschige Fliesenbeläge eher schlittern als gehen.
Da wir gerne sehen, wohin wir treten, schauen wir grundsätzlich eher auf den Boden als auf die Decke. Dabei rücken das Design und die Ästhetik eines Bodens automatisch ins Blickfeld. Umso bedeutender ist die Bodengestaltung. Sie muss zur Funktion und dem (repräsentativen) Anspruch des Gebäudes passen. Ein grün gemusterter Teppich beim Staatsempfang? Grauer Nadelfilz im Schloss? – Kann man machen, muss man aber nicht..
Natürlich hören wir auch, über was für einem Boden wir gerade gehen. Je nachdem, mit welchem Schuhwerk wir unterwegs sind, erzeugen wir mal ein lautes, klackendes Geräusch (Stöckelschuhe auf Laminat), mal ein fast unhörbares (Turnschuhe auf Teppich). Was man dabei nie vergessen sollte: die Nachbarn hören mit. Zwar können weiche und elastische Bodenbeläge nicht die schalldämmende Wirkung eines schwimmenden Estrichs ersetzen, in Sachen Trittschalldämmung sind sie harten Belägen trotzdem vorzuziehen.
Ein weiterer Sinn wird durch Bodenbeläge angeregt – der Geruchsinn. Am intensivsten riechen Bodenbeläge direkt nach der Verarbeitung. Bei künstlichen Bodenbelägen, wie Teppichböden aus Synthetikfasern oder Kunststoffböden, nehmen wir diesen Geruch oft als unangenehm wahr. Aber auch alle natürlichen Bodenbeläge wie Holz, Linoleum, Kork, Leder oder Schurwolle haben einen typischen Eigengeruch. Ob künstlicher oder natürlicher Geruch – es dauert einige Zeit, mitunter Wochen, bis sich dieser verflüchtigt. Regelmäßiges langes Lüften verkürzt diesen Prozess. Zur Beruhigung sei gesagt: In den seltensten Fällen ist der Geruch gesundheitsgefährlich.
Eigenschaften von Bodenbelägen
Bodenbeläge sind hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt. Bei der Planung und Auswahl des Bodenbelags, sind die späteren Anforderungen zu berücksichtigen. Bauphysikalische Anforderungen sind:
- Feuchteschutz
- Schallschutz
- Wärmeschutz
- Elektrostatische Eigenschaften
Langlebig
Außerdem sind folgende sicherheitsrelevante Anforderungen zu berücksichtigen, die sich teils mit den bauphysikalischen Anforderungen decken:
- Mechanische Widerstandsfähigkeit
- Standfestigkeit
- Strapazierfähigkeit
- Rutschhemmung
- Brandschutz
- Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz
- Sicherheit und Barrierefreiheit bei der Nutzung
- Energieeinsparung und Wärmeschutz
- Nachhaltigkeit
Natürlich sind auch gestalterische Aspekte zu berücksichtigen. Aus Kundensicht sind die Anforderungen an das Design und die Ästhetik eines Fußbodenbelages an vorderer Stelle. Wir sehen unsere Aufgabe darin, diesen Kundenwunsch mit den gesetzlichen, wohn- und arbeitsrechtlichen Vorschriften in Einklang zu bringen.